aktualisiert: 20.02.15

WOW

2015 arbeite ich nun schon über 42 Jahre bei der AWO Siegen.

 

Das hatte ich so nicht geplant . Eigentlich wollte ich nur mal so ein Jahr bleiben.

Viel hat sich getan in dieser Zeit

 

Aber nun von vorne

 

1972 im August suchte ich an einer neuen Arbeitstelle. Ich hatte gehört, dass in Siegen auf dem Rosterberg in der (ehemaligen) Tagesbildungsstätte für behinderte Kinder Kinderpflegerinnen gesucht wurden. Ich war da gerad mal 19 Jahre alt und hatte zuvor in 2 Kinderheimen gearbeitet.

 

Frau Fiebig, die Frau für alles dort, meinte damals,

- hospitieren sie hier mal eine Woche wenn sie ja noch gar keine Kenntnisse mit behinderten Menschen haben -

Die Hospitationwoche bei Frau Buch in der Mittelstufe gefiel mir recht gut. Die Tagesbildungsstätte war aufgebaut wie eine Schule.

Am 1. September 72 begann dann meine AWO Laufbahn in der Klasse U 3 gemeinsam mit Frau Töpfer. Wir hatten 13 Kinder im Gruppenraum und unser Dienst ging von 8 Uhr bis 15.30 Uhr. Die Arbeit gefiel mir.

Frau Töpfer wurde schwanger und kümmerte sich um Kind und Familie. Es waren schöne anderthalb Jahre.

1974 kam Frau Sauer in die Gruppe. Während Frau Töpfer nur 2 Jahre älter war wie ich, war Frau Sauer gleich 30 Jahre älter. Aber sie fuhr ein tolles Auto damals, einen Karmann Gia. Ich fuhr ja wie die meistens einen VW Käfer.

Mit Frau Sauer arbeitete ich 14 Jahre in der Unterstufe. Die Zeit hat mich sehr geprägt.

1976 wurde aus der Tagesbildungsstätte eine Schule. Wir bekamen einen Schulleiter, vorübergehend Herrn Neumann und später Herrn Pfeifer. Die Schule blieb aber in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt. Und wir die Kinderpflegerinnen, Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern die dort arbeiteten nannten uns fortan pädagogische Unterrichtshilfen. Denn Sonderschullehrer für Geistig Behinderte gab es ja da noch nicht.

 

In dieser Zeit machten wir noch jährlich 3-wöchige Freizeiten an der Ostsee in Großenbrode. Das waren immer wieder Erlebnisse. Und die Schule wuchs und wuchs, sodass wir zusätzlich in die ehemalige Lungenheilstätte (wir nannten sie damals Husteburg) in die Hengsbach umziehen mussten. Zwischen den 2 Schulen war eine Entfernung von ca. 500 m. Über 200 Schüler besuchten nun die Schule.

Hans Reinhard war der Initiator im Siegerland, der die Behindertenarbeit vorantrieb. Nach ihm wurde ja auch später die Rosterbergschule umbenannt.

 

Als Frau Sauer in Rente ging, war meine große Sorge, mit welcher Person muss ich nun zusammenarbeiten? Es kam Frau Stötzel, sie war jünger als ich und mit ihr hatte  ich auch eine schöne Zeit in der Schule. Die Zeit der Zivildienst-leistenden war gekommen, und die Schule bekam immer mehr von den jungen Männern die nicht zur Bundeswehr gingen. Ich kann mich noch sehr gut an Michael erinnern. Nach ein paar Jahren heiratete Frau Stötzel, bekam ein Kind und sie verließ die AWO für 12 Jahre.

Und nun, schon wieder ne 'neue Kollegin?

Ich wollte mich verändern. Ich entschloß mich die Fachlehrerinnen Ausbildung nebenberuflich zu beginnen. Das hieß, 2x die Woche ins Studienseminar nach Gelsenkirchen und nach Dortmund fahren und 12 Stunden an der Schule als Praktikantin. Auch wechselte ich bewusst die Klasse. Ich ging von den Kleinen (6-10 Jahre) zu den Großen in die Werkstufe (18-25 Jahre). Hier werden die Schüler auf das Berufsleben vorbereitet.

Die Fachlehrerinnenausbildung hat meine beruflich Sicht total verändert, dank der Ausbildungslehrerin Frau König. Ging es mir vorher um Lernen, Lernen, Lernen war mir nun der Schüler an sich wichtig. Seine Persöhnlichkeit, sein Können etc. Ich holte den Schüler jetzt dort ab wo er geistig war und bemühte mich sie zu selbständigen Menschen zu erziehen/zu unterrichten. Ich nahm ein paar Schüler mit in meinen heimischen Sportverein und da sind sie heute noch (Astrid, Sebastian, Christine usw.). In der Klasse von Frau Wittsieker und Frau Kwisthout mit dem Schwerpunkt Ton, lernte ich viel über die Töpferkunst und natürlich auch vieles andere in der Erwachsenenarbeit.

Die 2. Sonderschule der AWO wurde geplant und nach vielen Jahren in Netphen-Deuz errichtet.

Das hieß für mich, nach 25 Jahren bekam ich eine neue Schule nur 5 km von meinem Wohnort entfernt. Endlich brauchte ich nicht mehr durch die Innenstadt von Siegen fahren.

 

Werkstufe mit Frau Schür

Unterstufe mit Frau Wiesel

Mittelstufe mit Frau Struckmeier

40 Jahre AWO

Rente/Pension